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Kundenzufriedenheit messen: Kennzahlen, Methoden, Herausforderungen

Kundenzufriedenheit im Kundenservice

Die Kundenzufriedenheit ist der Schlüssel zur Kundenbindung, zu wiederholten Verkäufen und positiven Empfehlungen. Wir zeigen Ihnen, warum Sie die Kundenzufriedenheit im Kundenservice messen sollten. Welche Kennzahlen sind sinnvoll, wie kann man Kundenzufriedenheit messen und welche Herausforderungen können sich bei der Messung ergeben? Dazu zeigen wir Ihnen anhand von Praxisbeispielen explizit verschiedene Messmethoden und den jeweiligen Nutzen der Kundenzufriedenheitsmessung.

Warum Kundenzufriedenheit messen?

Bevor man sich mit den konkreten Methoden zur Ermittlung der Kundenzufriedenheit beschäftigt, ist es entscheidend zu verstehen, warum man die Kundenzufriedenheit überhaupt messen sollte. In Zeiten stärkerer Marktveränderungen und wachsender Konkurrenz wird der Kundenservice oft zum entscheidenden Unterscheidungsmerkmal. Kundenzufriedenheit ist nicht nur ein Indikator für die Qualität Ihrer Services, sondern auch ein Frühwarnsystem für potenzielle Probleme.

Wichtige Kennzahlen zur Kundenzufriedenheit

Kundenzufriedenheit-die drei wichtigsten Kennzahlen im Kundenservice

 

  • Net Promoter Score (NPS)

    Es handelt sich um eine Kennzahl, die die Bereitschaft von Kunden misst, ein Produkt oder eine Dienstleistung eines Unternehmens weiterzuempfehlen. Der NPS dient als Indikator für die Kundenzufriedenheit und -loyalität und kann Hinweise auf das Wachstumspotenzial eines Unternehmens geben.
    Der NPS wird anhand einer einzigen Frage berechnet: „Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie unser Unternehmen/einen Freund oder Kollegen empfehlen würden?“ Die Kunden können ihre Antwort auf einer Skala von 0 bis 10 angeben, wobei 0 „überhaupt nicht wahrscheinlich“ und 10 „äußerst wahrscheinlich“ bedeutet.
  • Kundenzufriedenheitswert (CSAT)

    Diese Kennzahl wird von Unternehmen verwendet, um die Zufriedenheit ihrer Kunden mit ihren Produkten oder Dienstleistungen zu bewerten.
    Die Berechnung von CSAT erfolgt üblicherweise anhand einer Umfrage, in der Kunden gebeten werden, ihre Zufriedenheit auf einer Skala zu bewerten. Die Skala kann variieren, ist aber häufig eine 5- oder 7-Punkte-Skala, wobei die höchste Zahl die höchste Zufriedenheit darstellt.
    Die CSAT-Bewertung wird dann als Prozentsatz der zufriedenen Kunden berechnet, wobei „zufriedene“ Kunden in der Regel diejenigen sind, die auf der Skala die beiden höchsten Punkte ausgewählt haben
  • Customer Effort Score (CES)

    Mit dieser Kennzahl miss man die Erfahrung eines Kunden mit einem Produkt oder einer Dienstleistung - insbesondere wie einfach oder schwierig es für den Kunden war, seine Anliegen zu lösen oder ein Produkt oder eine Dienstleistung zu nutzen. Der Gedanke dahinter ist, dass Unternehmen durch die Reduzierung des von Kunden aufgewendeten Aufwands die Kundenzufriedenheit erhöhen und die Kundenbindung stärken können.
    Der CES wird üblicherweise durch eine einzige Frage ermittelt, bei der Kunden gebeten werden, eine spezifische Interaktion oder Erfahrung zu bewerten. Die Frage könnte lauten: „Wie einfach war es für Sie, Ihre Frage zu klären oder Ihr Problem zu lösen?“ Die Kunden geben dann ihre Antwort auf einer Skala ab, die oft von 1 (sehr schwierig) bis 7 (sehr einfach) reicht.

Diese Kennzahlen zur Kundenzufriedenheit helfen Unternehmen dabei, ihre Stärken und Schwächen im Kundenservice zu identifizieren und Verbesserungen vorzunehmen. Es ist wichtig zu beachten, dass jede einzelne Kennzahl nur ein Indikator ist und nicht das gesamte Bild der Kundenzufriedenheit oder -bindung zeichnet. Daher empfehlen wir, im Zusammenhang mit der Kundenzufriedenheit alle drei Kennzahlen regelmäßig zu messen.

Methoden zur Messung der Kundenzufriedenheit

Es gibt eine Reihe von Messmethoden zur Kundenzufriedenheit, die Unternehmen heute nutzen:

  1. Befragungen:

    Hierzu zählen klassische Fragebögen, in denen Kunden ihre Zufriedenheit auf einer Skala bewerten können. Beispiele hierfür sind der oben erläuterte Net Promoter Score (NPS), der Customer Satisfaction Score (CSAT) oder der Customer Effort Score.
  2. Feedback-Boxen:

    Kunden können in Echtzeit Feedback zu ihrem Service-Erlebnis geben.
  3. Social Media Monitoring:

    Überwachung von Kundenaussagen und -bewertungen in sozialen Medien.
  4. Analyse von Kundenbeschwerden:

    Die Anzahl und Art der Beschwerden können Aufschluss über die Kundenzufriedenheit geben.
  5. Mystery Calls/Mails:

    Hierbei wird ein verdeckter Tester eingesetzt, um den Kundenservice zu bewerten.

Herausforderungen bei der Messung der Kundenzufriedenheit

Die Messung der Kundenzufriedenheit ist nicht immer einfach und bringt verschiedene Herausforderungen mit sich:

  • Subjektivität:

    Kundenzufriedenheit ist oft subjektiv und kann von Person zu Person unterschiedlich interpretiert werden. Was für eine Person zufriedenstellend ist, mag für eine andere nicht ausreichend sein.
  • Unklare Metriken und Standards:

    Ohne klare Metriken und Standards zur Messung der Kundenzufriedenheit kann es schwierig sein, genaue Ergebnisse zu erzielen. Unterschiedliche Unternehmen verwenden möglicherweise unterschiedliche Methoden und Standards, was den Vergleich erschwert.
  • Verzerrung durch Antworttendenzen:

    Kunden, die sich die Zeit nehmen, Feedback zu geben, haben möglicherweise besonders positive oder negative Erfahrungen gemacht. Dies kann zu einer Verzerrung der Ergebnisse führen, da die Meinung der Mehrheit der Kunden nicht unbedingt repräsentiert wird.
  • Zeit und Kosten:

    Die Erhebung, Analyse und Interpretation von Daten zur Kundenzufriedenheit kann zeitaufwendig und teuer sein, insbesondere wenn spezielle Tools oder externe Dienstleister benötigt werden.
  • Kulturelle Unterschiede:

    Wenn ein Unternehmen international tätig ist, können kulturelle Unterschiede in den Erwartungen und Vorlieben der Kunden die Interpretation der Ergebnisse erschweren.
  • Unklare oder mehrdeutige Fragen:

    Fragen, die in Umfragen oder Interviews verwendet werden, können mehrdeutig oder für den Kunden unklar sein, was zu Missverständnissen oder ungenauen Antworten führen kann.
  • Niedrige Antwortrate:

    Nicht alle Kunden sind bereit, Feedback zu geben, und eine niedrige Antwortrate kann die Ergebnisse verzerren.
  • Ungenaue Sammlung von Daten:

    Wenn die Daten nicht richtig erfasst oder analysiert werden, kann dies zu fehlerhaften Schlussfolgerungen führen.
  • Berücksichtigung von Mehrfachkanälen:

    In der modernen Welt interagieren Kunden möglicherweise über mehrere Kanäle mit einem Unternehmen (z. B. Online, Telefon, physischer Laden). Die Erfassung und Analyse von Feedback über alle diese Kanäle hinweg kann komplex sein.
  • Datenschutz und Ethik:

    Bei der Sammlung von Feedback muss darauf geachtet werden, dass die Privatsphäre der Kunden gewahrt bleibt und dass alle gesetzlichen und ethischen Richtlinien eingehalten werden.

Trotz dieser Herausforderungen ist es für Unternehmen unerlässlich, in regelmäßigen Abständen die Kundenzufriedenheit zu ermitteln und auszuwerten. Dies zeigen wir Ihnen nachfolgend an ausgewählten Praxisbeispielen.

Beispiele der Kundenmessung und der Nutzen für den Kundenservice

  • Umfragen direkt nach dem Kundenservice-Kontakt

    Beispiel: Ein Telekommunikationsunternehmen sendet automatisch eine kurze Umfrage per SMS oder E-Mail an Kunden, die gerade mit dem Kundenservice interagiert haben. Die Fragen könnten sich auf Wartezeiten, Freundlichkeit des Personals und Lösung des Problems beziehen.
    Ziel: Schnelle, zeitnahe Rückmeldungen, um den Service kontinuierlich zu verbessern.
  • Net Promoter Score (NPS) verwenden

    Beispiel: Ein Online-Händler befragt Kunden nach jedem Kauf, ob sie das Unternehmen einem Freund oder Kollegen empfehlen würden.
    Ziel: Beurteilung der allgemeinen Kundenzufriedenheit und Loyalität.
  • Mystery-Call/Mail:

    Beispiel: Eine Versicherung beauftragt ein Unternehmen auf Basis verschiedener Szenarien den Kundenservice zu kontaktieren, um die Qualität verschiedener Agenten zu bewerten.
    Ziel: Eine objektive Beurteilung der Kundenservice-Qualität aus der Kundensicht.
  • Social-Media-Überwachung

    Beispiel: Ein Unternehmen für Konsumelektronik nutzt spezielle Software, um Erwähnungen seiner Produkte und Dienstleistungen inkl. dem eigenen Kundenservice in sozialen Medien zu überwachen und zu analysieren.
    Ziel: Verständnis für die öffentliche Wahrnehmung und unmittelbare Kundenfeedbacks.
  • Analyse von Kundenbeschwerden

    Beispiel: Ein Versicherungsunternehmen analysiert systematisch Beschwerden und das darauffolgende Beschwerdemanagement, um wiederkehrende Probleme und mögliche Lösungen zu identifizieren.
    Ziel: Proaktive Problemlösung und Verbesserung der Kundenzufriedenheit durch das Verständnis von Schmerzpunkten.

Die ausgewählten Beispiele zeigen verschiedene Strategien und Techniken, die auf unterschiedliche Aspekte des Kundenservice abzielen. Die Auswahl der richtigen Methode hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Art des Geschäfts, der spezifischen Ziele und des vorhandenen Budgets.

Fazit: Kundenzufriedenheit ist weit mehr als eine Momentaufnahme – sie ist ein kontinuierlicher Prozess, der fortlaufend analysiert und optimiert werden muss. Durch den Einsatz der vorgestellten Kennzahlen und Messmethoden können Unternehmen tiefe Einblicke in die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Kunden gewinnen. Die Herausforderungen, die sich bei der Messung ergeben können, sollten nicht als Hindernisse, sondern als Ansporn gesehen werden, sich stetig zu verbessern. Denn letztendlich entscheidet die Zufriedenheit der Kunden über den Erfolg eines Unternehmens. In Zeiten zunehmender Konkurrenz ist das Verständnis und die Reaktion auf die Stimme des Kunden wichtiger denn je.

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